Wie ein echter Rembrandt verkauft wurde, damit die Fabrik die Produktion aufnehmen konnte.


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Adolph Thiem (1832-1923) war ein Kunstmäzen, Sammler und Bankier aus Halle Saale, er finanzierte den Aufbau der Thiem& Töwe Gasbeleuchtungs Fabrik. das Bild ist dem Buch von Henry Thode entnommen: Paul Thiem und seine Kunst aus dem Jahr 1921

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„Adolph Thiem“ Gemälde des Starnberger Malers Franz von Lenbach


Das Gelände in der Hordorfer Straße 4 in Halle war von 1902-1923 im Besitz der Gesellschafter Thiem & Töwe, die Apparate zur Erzeugung von Benoidgas zur privaten und städtischen Energieversorgung herstellten. Das Geld stammte vom Hallenser Kunstsammler Adolph Thiem, der seinem Sohn Walther Thiem das nötige Kapital zur Errichtung der Fabrik verfügbar machte. Er verfolgte aber auch ganz praktische Interessen, nämlich eine angemessene Beleuchtung für seine Berliner Villa Sedantraße 10 zu finden und für das Sommerhaus in San Remo (Villa Nosedo) sowie die Thiem Villa in Starnberg, wo Paul Thiem der ältere Bruder von Walter Thiem wohnte, welcher ab 1880 Kunst in München studiert hatte.

Adolph Thiem verkaufte in dem Zusammenhang 1903 seine umfängliche Kunstsammlung an Kaiser Wilhelm für 480000 Reichsmark. Hierbei sei erwähnt, dass die Thiem-Sammlung  bei der Eröffnung des Bodemuseums in Berlin neben der Sammlung von James Simon zur umfangreichsten und wertvollsten zählte. Selbige hätte auf dem freien Kunstmarkt insbesondere in Amerika ohne lange Verhandlungen rund zwei Millionen Mark eingebracht. Thiem hatte 1902 noch diverse Angebote für seiner Niederländersammlung ausgeschlagen als er mit seinen Bildern er an einer internationalen Schau in Brügge teilnahm. Daher konnte und wollte Thiem die Bilder nicht verschenken.  Außerdem brauchte Thiem das Geld für seine Casinoanteile in Sanremo, das ab 1905 gebaut wurde.

Unter den Gemälden war auch das bekannte Bild „Das Ballsouper“ des Malers Adolf von Menzel. Dieses besticht durch die besonders ausgestalteten Kronleuchter und Lichtspiegelungen und war ein Auftragswerk Thiems, der scheinbar schon in den 1870iger Jahren einen Faible für Beleuchtung gehabt hatte. Schließlich mussten die Bilder holländischer Meister und der Schule von Barbizon zur Geltung gebracht werden. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass Adolph Thiems Mutter eine Licht, und Seifenhändlerin war und einen Laden in der Leipziger Straße besaß. Von der Kerzenhandlung zur Gaslampenfabrik


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„Das Ballsouper“ Adolf von Menzel


Auch das Menzel Bild „Reisepläne“ war eine gewisse Zeit im Besitz von Adolph Thiem und der „Blick aus dem Zimmer“ darüber hinaus weitere Bilder wie „Siesta“ und „Dame bei der Toilette“ Thiem war für Menzel lange Zeit einer der wichtigsten Förderer, als es ihm finanziell in den 1870er Jahren nicht so gut ging, so die Menzelbiographen.


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„Reisepläne“ Adolf von Menzel


Die schönsten Gemälde insbesondere mehrere Gemälde der italienischen Frührenaissance behielt Thiem sein Leben lang wie den Tiepolo, der erst 1923 von seinem Sohn Walther weiterverkauft wurde und so nach Ottava in die kanadische Nationalgalerie kam, dank der sauber aufgeführten Proveniance Herkunftsnachweise, kann man sehr gut verfolgen wie dieses  Bild nach Kannada kam. Interessant ist zu diesem Bild noch das Paul Thiem der Maler seine Doktorarbeit über Tiepolo verfasste. Dank InternetSUCHTmaschinen findet man  verstreut über die ganze Welt den Namen Adolph Thiem in internationalen Museen in Sammlungen wie der Frick Collection das Bild Bildnis einer jungen Dame von ter Borch und hin und wieder Funde bei Christies in den Versteigerungen. Fälschlicherweise wird er auch als Alfred Thiem geführt, vielleicht wegen seines eigentlich despotischen Vornamens, bei dem man an Oberlippenbärtchen und Seitenscheitel denkt, mancherorts heißt er nur Baron Thiem aus San Remo oder A. Thiem. Zumindest kann man auch Tintorettos, Bildnis eines Knaben finden, das mit Thiem als Vorbesitzer geführt wird. In Thomas Hermsen Sachbuch: „Kunstförderung zwischen Passion und Kommerz: vom bürgerlichen Mäzen zum Sponsor der Moderne“, wird Adolph Thiem sogar in einer Reihe mit den wichtigsten Kunstsammlern des 19. Jahrhunderts genannt. Er sammelte auch Wandteppiche, wie aus den Akten des Kaiser Wilhelm Museums hervorgeht. Obgleich Thiem nach der Schenkung 1904 vertraglich festgelegt hatte, dass die Sammlung zusammenbleiben sollte, wurde 1938 unter anderem der Wandteppich „Raub der Europa“ an Hermann Göring verliehen und kam kurz vor Kriegsende nach Bonn und hängt dort heute im Rathaus. In der Liste der geraubten Kunst von Göring taucht auch der Name Thiem als Vorbesitzer bei Hans Rottenhammers Fehltritt des Kallistos auf


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